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Betreuungsbericht - Lena
 
"Für mich hat einfach alles gestimmt!
Von Herzen Danke für diese wundervolle Begleitung!"

 

Meine ersten zwei Kinder habe ich ganz normal, wie die allermeisten, geplant im Krankenhaus geboren. Ein kleiner Teil in mir wünscht sich manchmal, ich hätte damals schon die innere Stärke gehabt, für meinen Wunsch nach einer Hausgeburt einzustehen. Johanna und Lisa hätten gerne schon ein paar Schwangerschaften früher an meiner Seite sein dürfen :D. So war nun aber meine dritte Schwangerschaft der perfekte Zeitpunkt, um die beiden endlich zu finden. Vom ersten Kennenlernen an habe ich mich so herzlich aufgenommen gefühlt. Ich gehe nicht gerne zum Arzt, schon gar nicht zum Frauenarzt und erst recht nicht in einer so sensiblen Phase wie der Schwangerschaft und dann auch noch so regelmäßig. Die Vorsorge bei Johanna und Lisa, war ziemlich genau das Gegenteil. Ich habe mich immer sehr auf die Termine gefreut. Es tat so gut, jedes Mal so herzlich willkommen zu seien, Raum für all meine Fragen zu haben, den Respekt vor meinen persönlichen Grenzen zu spüren und den liebevollen Umgang mit meiner Tochter (damals 2 Jahre), die eigentlich immer dabei war, zu erleben. Niemand drängte mich irgendwelche Toxoplasmose-, Zytomegalie- oder ähnliche Test zu machen, ich fand es sehr besonders sogar in meiner Entscheidungsfreiheit bestärkt zu werden.

 

Bei jedem einzelnen Termin hat sich die jeweilige Hebamme intensiv Zeit für mich genommen. Jeder Vorsorgetermin beginnt mit einem offenen, liebevollen Gespräch über das aktuelle Befinden, in dem ich mich als Mensch und Schwangere immer sehr gesehen und ernst genommen gefühlt habe. Auch emotional habe ich mich hier immer sehr aufgefangen gefühlt. Dann gab es oft noch hilfreichen Input über für diesen Schwangerschaftsabschnitt relevante Themen, bevor mein Bauch abgetastet wurde. Davor fragten mich Lisa und Johanna immer: „Lena, ist es okay, wenn ich deinen Bauch berühre“ und die ersten Male dachte ich immer noch so: voll nett, aber sie müssen wirklich nicht jedes Mal fragen. Erst viel später habe ich gemerkt, wie wertvoll es war, immer wieder so selbstverständlich auf mein Recht auf meine körperlichen Grenzen hingewiesen zu werden. Es hat mein Gespür sehr geschult, zu erkennen, wann meine Grenzen mal nicht gewahrt werden. Insbesondere, dass ich auch im medizinischen Kontext für mich einstehen darf, auch wenn ich damit irgendeine „Standartroutine“ im Krankenhaus, beim Arzt oder ähnlichem durcheinanderbringe. Auch für meine Tochter fand ich es großartig diese Art der Schwangerschaftsvorsorge miterleben zu dürfen. Sie fand es superspannend, wenn Johanna oder Lisa ihr kleines Geschwisterchen in meinem Bauch ertastet hat. Oft durfte sie beim Herztöne abhören auch selbst einmal hören. Sogar beim Blut abnehmen war sie neugierig, wobei mir auch noch nie so angenehm Blut abgenommen wurde. Johanna und Lisa haben in jedem Moment so viel Ruhe und Geduld ausgestrahlt, dass auch ich das Gefühl hatte, alles in Ruhe machen zu können und dass es nicht schlimm ist, wenn ich das Gespräch kurz unterbrechen muss, um auf meine Tochter einzugehen.  

 

Im Laufe der Schwangerschaft war mein Antikörper-Test leider positiv, weshalb ich zur Sicherheit zur Doppler-Untersuchung (Ultraschall) gegangen bin. Aber auch dafür musste ich nicht zu meiner Frauenärztin, da Johanna und Lisa mich an einen guten Kooperationspartner überweisen konnten. Beim Ultraschall stellte sich leider heraus, dass das Baby ein sehr, sehr geringes Schätzgewicht hatte, weshalb ich dort weiterhin regelmäßig zur Kontrolle war. Ich kenne es aus meinen anderen Schwangerschaften, dass mich solche Informationen, bei denen irgendwelche Daten, von der Norm abweichen, schnell verunsichern können und oft Sorgen in meinem Kopf kreisen lassen. Aber auch hier habe ich mich von Johanna und Lisa sehr gut aufgefangen gefühlt. Ihr Vorgehen war immer sehr reflektiert, professionell, wissenschaftlich fundiert und gleichzeitig voller Vertrauen in die Natur des weiblichen Körpers, sodass dieses Vertrauen auch in mir immer wieder wachsen durfte, wenn ich Unsicherheiten oder Ängste hatte. Gerade die letzten Schwangerschaftswochen waren sehr intensiv und emotional für mich. Da haben mir die regelmäßigen Termine mit Lisa und Johanna wahnsinnig geholfen. Ich habe in jedem Moment spüren können, mit wie viel Hingabe und Herz die beiden tun, was sie tun. Ihr Einsatz hat mich so oft beeindruckt. Ich hatte das Gefühl, Entscheidungen wurden immer ganz klar danach getroffen, was das Beste für die Schwangere ist, auch wenn das deutlich mehr Aufwand für Johanna oder Lisa bedeutete.

Als beim letzten Vorsorgetermin bei der Messung des Symphysen-Fundus-Abstandes herauskam, dass dieser nicht weitergewachsen war, bin ich zur Abklärung und zur Sicherheit, dass es dem Baby gut geht, erneut zum Ultraschall gegangen. Dort war leider zu sehen, dass mein kleines Baby eventuell nicht mehr optimal versorgt wird. Es dauerte einige Minuten, bis ich die Auswirkungen dieser Diagnose richtig realisieren konnte. Ich war total aufgelöst. Weniger, weil ich mir Sorgen machte, dass irgendetwas mit meinem Baby seien könnte, sondern weil dies bedeutete, dass eine Hausgeburt nicht mehr möglich war. Die ganze Situation war total surreal für mich und ich konnte den Schock in mir gar nicht loswerden. Lisa war so lieb und hat direkt angeboten an dem Tag zu mir nach Hause zu kommen, um nicht am Telefon über diese Diagnose zu sprechen. Für mich war es einfacher in die Praxis zu kommen, so haben wir uns dort getroffen. Ich war schon bevor ich dort ankam den Tränen die ganze Zeit sehr nahe gewesen und als ich Lisa dann sah, flossen sie nur noch so aus mir heraus. Voller Geduld und Wärme ließ Lisa all meine Emotionen da sein. Ich fühlte mich trotz meiner ganzen Aufgebrachtheit einfach angenommen. Lisa war sehr klar und voller Mitgefühl mit ihren Worten.

Sie hätte auch die Absprachen mit dem Krankenhaus übernommen, wenn mir das die nächsten Schritte einfacher gemacht hätte. Obwohl es schon spät war, nahm sie sich alle Zeit, die ich brauchte, um diese Veränderung zu verkraften. Ich spürte, dass auch sie traurig war, dass wir die Geburt nicht gemeinsam erleben durften. Am Ende unseres Gespräches fügte sie noch hinzu: „Im besten Fall kommt dein Baby kern gesund zur Welt, du gehst ambulant nach Hause und wir sehen uns in den ersten Wochenbett-Tagen wieder.“ Ich dachte noch Lisa scherzt und die Möglichkeit, dass ich, wo ich jetzt zur Geburt ins Krankenhaus musste, direkt danach wieder nach Hause gehen könnte, schien mir total absurd. Aber genauso sollte es kommen. Ein paar Tage später habe ich meine winzige Tochter direkt in meine Hände geboren, ganz wie ich es mir erträumt hatte. Sie war zwar winzig, aber glücklicherweise nicht ganz so winzig wie geschätzt und kerngesund, sodass wir uns tatsächlich schon nach wenigen Stunden sehr, sehr müde und erschöpft, aber glücklich zuhause ins eigene Bett kuscheln konnten. 

 

Am nächsten Tag kam Johanna zu uns und fing mich mit all den Erlebnissen und Gefühlen, die noch in mir arbeiteten, so herzlich, geduldig und voller Anteilnahme auf. Auch wenn ich eine sehr kraftvolle, erfüllende Geburt erleben durfte, war Johannas Zeit so wichtig für mich, um auch die Phasen der Geburt ein Stück annehmen zu können, mit denen ich noch haderte. 

Für das Neugeborenen-Screening musste Blut aus der Ferse meiner Tochter abgenommen werden. Johanna machte das so sanft, setzte sich zu uns ans Bett, machte meiner kleinen Maus ein warmes Fußbad, die beim Blutentnehmen einfach friedlich an meiner Brust weiter schlummern konnte.

Ich bin immer noch absolut begeistert, dass es in der Geburtshilfe tatsächlich möglich ist, so zu arbeiten, wie Lisa und Johanna es tun. Für mich hat einfach alles gestimmt!

 

Von Herzen Danke für diese wundervolle Begleitung!
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