Die meistgestellten Fragen rund um die Hausgeburt.

Ein spannender Lebensabschnitt steht Ihnen bevor. Große und kleine Sorgen, nie dagewesene Fragen und verrückte Gedanken sind ganz normal und ohne Zweifel erlaubt.

Wir als Hebammenteam sind nicht nur fachkundige Begleiterinnen, sondern auch eine mentale Unterstützung rund um Ihre Schwangerschaft.

Aus über 30 Jahren Erfahrung haben wir hier die am häufigsten gestellten Fragen rund um die Hausgeburt für Sie zusammengefasst.

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Allgemeines

Kommt für mich eine Hausgeburt in Frage?

Für Dich kommt eine Hausgeburt in Frage, wenn Du gesund bist und keine Zwillinge erwartest. Für eine Hausgeburt ist es wichtig, dass Dein Kind nicht wesentlich zu früh geboren wird und in Schädellage liegt.

Ist eine Hausgeburt sicher?

Eine Hausgeburt in Deutschland ist genauso sicher wie eine Klinikgeburt. Alle Informationen dazu gibt es auf der Homepage von QUAG e.V. www.quag.de Dieser Verein beschäftigt sich seit 1999 mit Qualitätssicherung in der außerklinischen Geburtshilfe.

Welche Hebamme von Euch betreut mich?

Wir sind drei Hebammen und betreuen alle Frauen gemeinsam. So gewährleisten wir eine kontinuierliche Begleitung, unabhängig von Urlaub und Freizeit. Du wirst uns im Laufe der Schwangerschaft alle gut kennenlernen.

Wie lange betreut ihr mich als Hebamme?

Wir betreuen Dich vom Beginn der Schwangerschaft an bis zum Ende der Stillzeit.

Muss ein Arzt meine Schwangerschaft bestätigen?

Nein, es ist nicht notwendig, die Schwangerschaft vom Arzt bestätigen zu lassen. Du kannst Dich direkt an eine Hebamme wenden.

Wie ist der Ablauf einer Hausgeburt?

Jede Geburt ist einzigartig, entsprechend individuell ist ihr Ablauf, egal ob bei einer Haus- oder Klinikgeburt. Die Hausgeburt wird jedoch ganz individuell von der Familie vorbereitet und hat einen sehr privaten Rahmen. Wir unterstützen Euch bei dieser Vorbereitung. Bei der Geburt selbst machen wir keine Zeitvorgaben. Du und Dein Kind könnt Euch die Zeit nehmen, die Ihr braucht. Sobald Du die Hebamme rufst, kommt sie und bleibt bei Dir. Während jeder Geburt kontrollieren wir regelmäßig die Herztöne des Kindes und räumen den Eltern das Recht der ersten Berührung ein.

Welche Unterschiede gibt es zur Klinikgeburt?

Geburt zu Hause bedeutet Geburt aus eigener Kraft. Es wird auf Routinemaßnahmen wie Einleitung, CTG, regelmäßige vaginale Untersuchungen und venöse Zugänge verzichtet, um den natürlichen Geburtsprozess und den eigenen Rhythmus der Frau nicht zu stören. Die Frau befindet sich in einem familiären, geschützten, ihr bekannten Umfeld. Sie ist umgeben von den Menschen, die sie kennt und um sich haben möchte. Dies bedeutet weniger Eingriffe und kann sogenannte 'Interventionskaskaden' verhindern. Dies bedeutet jedoch auch, dass bei einem medizinisch notwendigen Eingriff eine Verlegung in eine Klinik stattfindet.

Gibt es bei einer Hausgeburt ein erhöhtes Risiko?

Wenn Du eine gesunde Frau bist, die ein gesundes Kind erwartet, gibt es zu Hause kein erhöhtes Risiko für Dich und Dein Kind.

Macht ihr als Hebammen auch Hausbesuche?

Ja, wir machen vor der Geburt Hausbesuche bei Dir, um die Geburt mit Dir vorzubereiten und Dein Zuhause kennenzulernen. Nach der Geburt finden die Wochenbettbesuche zunächst auch bei Dir zu Hause statt. Im späten Wochenbett laden wir Dich ein, wieder in unsere Praxis zu kommen. So können wir Dir eine lange Betreuung anbieten.

Was kostet eine Hausgeburt? Was zahlt meine Krankenkasse?

Wir sind Vertragspartnerinnen der Krankenkassen und rechnen unsere Leistungen direkt mit Deiner Krankenkasse ab. Es gibt lediglich eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) , die wir direkt mit Dir abrechnen und die zusätzliche Kosten für Dich bedeutet. Das ist die Rufbereitschaft. Hierbei handelt es sich um eine Pauschale, mit der die Dauerrufbereitschaft über einen mit Dir verabredeten Geburtszeitraum vergütet wird. Wenn Du privat versichert bist, rechnen wir die Leistungen nach der Gebührenverordnung direkt mit Dir ab.

Wie lange kann ich Hebammen Versorgung in Anspruch nehmen?

Du kannst die Hebammenversorgung vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit in Anspruch nehmen.


Vor der Geburt

Was gehört zu einer guten Vorsorgeuntersuchung?

Zu einer guten Vorsorgeuntersuchung gehört vor allem Zeit. Wir wollen ganz genau wissen, wie es Dir geht und ob Du gesund bist. Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden sind die wichtigste Grundlage dafür, dass es dem Kind in Deinem Bauch gut geht. Je weiter die Schwangerschaft voranschreitet, desto mehr schauen wir, ob sich das Kind gut entwickelt und versorgt ist. Zu einer guten Schwangerschaftsvorsorge gehört es, notwendige Untersuchungen mit Dir durchzuführen und zu besprechen. Gleichzeitig sollte auf unnötige Untersuchungen , die für Dich und das Kind eine Belastung sein, schlicht überflüssig oder sogar schädlich sein können, verzichtet werden.

Darf die Hebamme Vorsorgeuntersuchungen machen?

Ja, Hebammen dürfen Vorsorgeuntersuchungen machen. Wir sind hierin den Ärzt*innen gleichgestellt. Der Unterschied ist, dass sich unsere Tätigkeit auf gesunde Frauen beschränkt. Wenn eine Frau im Laufe der Schwangerschaft krank wird oder medizinische Auffälligkeiten entwickelt, überweisen wir Sie an einen Arzt oder eine Ärztin und lassen die Auffälligkeiten abklären.

Wie werden die Herztöne des Kindes gehört?

Die Herztöne des Kindes werden mit dem Pinard-Hörrohr, dem Dopten oder dem CTG gehört. In der normalen Schwangerschaftsvorsorge kommt in der Regel das Pinard-Höhrrohr zum Einsatz. Es ist das einzige Gerät, bei dem man sicher sein kann, dass es sich wirklich um die Herztöne desKindes handelt. Zudem können wir mit Hilfe dieses Instruments sehr viel über die Qualität der Herztöne erfahren. Das CTG wird normalerweise nur bei einer Terminüberschreitung verwendet. Mit dem Dopten prüfen wir die kindlichen Herztöne während der Geburt.

Muss ich einen Ultraschall machen?

Nein, Du musst keinen Ultraschall machen. Die drei Ultraschall-Untersuchungen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge sind ein Angebot deiner Krankenkasse für Dich und sollen helfen, die Gesundheit des Kindes zu überprüfen. Diese Untersuchungen sind keine Pflicht. Unter bestimmten Umständen besprechen wir mit Dir den Nutzen einer Ultraschall-Untersuchung, z.B. wenn das Baby nicht gut wächst. In speziellen Fällen möchten wir gerne eine Ultraschalluntersuchung im Laufe der späten Schwangerschaft, z.B. wenn Du bei der letzten Geburt einen Kaiserschnitt hattest.

Kann die Hebamme den Mutterpass ausstellen?

Ja, die Hebamme kann auch den Mutterpass ausstellen. Der Mutterpass ist Dein Dokument und alle, die im Rahmen Deiner Schwangerschaft Untersuchungen durchführen, sollen diese im Mutterpass vermerken. So weißt Du und auch gegebenenfalls andere Betreuer*innen immer, was stattgefunden hat.

Muss ich mich trotz Hausgeburt im Krankenhaus anmelden?

Wir wünschen uns eine Anmeldung im Krankenhaus von Dir. Die Gründe sind der reibungslose Ablauf im Falle einer Verlegung und eine wertschätzende Zusammenarbeit mit den Kliniken. Du musst dich in Deutschland allerdings nicht in einem Krankenhaus anmelden. Krankenhäuser sind Orte der öffentlichen Grundversorgung und sie nehmen jeden Menschen auf, der anklopft. Wir respektieren es, wenn Du eine Anmeldung ablehnst.

Wo sind die Vorsorge – Untersuchungen?

Die Vorsorgeuntersuchungen sind grundsätzlich bei uns in der Praxis.

Wann rufe ich die Hebamme zur Geburt?

Es gibt verschiedene Gründe, die Hebamme zur Geburt zu rufen. Da eine Geburt ein individueller Vorgang ist, wissen wir nicht, wann genau Du die Hebamme rufen wirst. Grundsätzlich wünschen wir uns einen Ruf, wenn die Fruchtblase aufgeht und wenn Du Sorgen hast. Wehen mit einer Dauer von 60 Sekunden und einem Abstand von unter fünf Minuten sprechen dafür, dass sich der Muttermund öffnet und die Geburt vorangeht. Spätestens dann solltest Du mit uns in Kontakt treten.

Wo bekomme ich ein Wasserbecken für die Geburt?

Es gibt drei Möglichkeiten, ein Wasserbecken für die Geburt zu bekommen: Du kaufst ein neues Becken bei einem der Anbieter. Unser Lieblingsmodell bekommst Du bei https://www.bevallingsbaden.nl/de/. Du kannst Dir auch ein gebrauchtes Becken kaufen oder leihen. Dabei können wir Dir mit einer Anbieterliste helfen.

Muss ich Material für die Geburt besorgen?

Das Material für die Geburt bekommst Du von uns. Wir bringen auch einen Gebärhocker mit. Dazu bekommst Du von uns eine Liste mit allem, was Du vorbereiten solltest. Du kannst diese Liste auch gerne jetzt schon hier downloaden.


Während der Geburt

Welcher Raum ist der beste für eine Hausgeburt?

Du entscheidest, welcher Raum der beste für die Geburt ist. Wir werden bei den Hausbesuchen alle Räume mit Dir anschauen und helfen Dir bei Deiner Entscheidung. Wir haben schon in den unterschiedlichsten Räumen Geburten erlebt, sogar in der Küche. Es kommt auch vor, dass Frauen einen Raum geplant haben und dann doch ganz wo anders entbinden. Auch das ist natürlich in Ordnung.

Was macht meine Familie während der Hausgeburt?

Du gestaltest den Rahmen Deiner Geburt und bestimmst, wer dabei sein soll. Dazu gehört auch die Entscheidung wo die Familie ist. Es ist möglich, alle Familienmitglieder in die Geburt einzubeziehen. Wenn Geschwisterkinder die Möglichkeit bekommen sollen, der Geburt beizuwohnen, ist uns wichtig, dass sie eine Bezugsperson haben.

Kann ich Schmerzmittel bei einer Hausgeburt bekommen?

Ja, wir haben auch Schmerzmittel, die zu Hause gegeben werden können.

Wie läuft eine Wassergeburt ab?

Grundsätzlich kannst Du in jeder Badewanne eine Wassergeburt erleben. Das Besondere an einer Wassergeburt in einem Geburtspool ist, dass sie vorbereitet werden muss. Du brauchst ein Wasserbecken und Anschlüsse für den Wasserzulauf. Das Becken muss vorbereitet und aufgepumpt werden. Während der Geburt muss das Becken mit warmen Wasser gefüllt werden. Wenn Du im Becken bist, wirst Du relativ schnell merken, ob das Wasser gut für Dich ist oder ob Du möglichst schnell wieder raus willst. Wenn das Wasser richtig für Dich ist, kannst Du bis nach der Geburt im Wasserpool bleiben. Das Baby wird dann im Wasser geboren und auch die Plazenta kann im Pool geboren werden. Wir können Dich vom Beckenrand aus gut begleiten und auch die Herztöne des Kindes hören.

Wie lange ist die Hebamme bei mir?

Die Hebamme ist ab dem Moment bei Dir, an dem Du sie zur Geburt gerufen hast. Nach der Geburt bleibt die Hebamme in der Regel ca. drei Stunden bei Dir und dem Baby. In dieser Zeit schaut sie nach Dir und dem Kind, überwacht die Anpassungsvorgänge und nimmt erste Untersuchungen vor. Sie schaut auch, ob Du Verletzungen am Damm hast, die versorgt werden müssen. Wenn ja, wird sie die Verletzung nähen.

Was ist bei Komplikationen?

Wenn Komplikationen während oder nach der Geburt auftreten, wird eine Verlegung ins Krankenhaus veranlasst. In 2016 wurden 16,1% der begonnenen außerklinischen Geburten in Deutschland in eine Klinik verlegt. Davon fanden 98,9% in Ruhe statt und nur 1,1% in Eile. In manchen Fällen ist es nötig, Erste-Hilfe-Maßnahmen zu ergreifen. Wir besprechen in einem der Hausbesuche vor der Geburt mögliche Komplikationen und was wir dann tun.


Nach der Geburt

Wer untersucht das Kind nach der Geburt?

Die Hebamme untersucht das Kind nach der Geburt und stellt auch das gelbe Kinderuntersuchungsheft aus.

Was passiert mit dem Mutterkuchen?

Der Mutterkuchen gehört Dir, und Du bestimmst, was damit geschehen soll und wie er eventuell entsorgt wird. Wir sind auch immer neugierig, was für Wünsche die Frauen haben. Wir besprechen die Möglichkeiten mit Dir.

Wie wird das Wasser nach der Geburt entsorgt?

Das Wasser wird nach einer Wassergeburt in der Regel per Schlauch wieder abgepumpt. Dazu kann man eine handelsübliche Gartenpumpe nehmen oder den natürlichen Ablauf wählen. Manche Männer tragen das Wasser auch mit dem Eimer ab. Bei ca. 450 Liter sind das ganz schön viele Eimer! :)


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